Mortal Gods – Veteran

Ha! Endlich habe ich es geschafft den Veteranen der Korinther fertig zu bemalen. Ich gebe zu, so knapp vor Monatsende habe ich kaum noch dran geglaubt, aber zwei ungestörte Abende später habe ich mein gewohntes Farbschema doch recht schnell an die Mini gebracht.

Eixypnos beobachtete wie die beiden jungen Hopliten einander umkreisten. Er hoffte inständig, dass sie nie in eine Situation geraten würden, in der sie auf sich allein gestellt waren, doch es kam nun Mal nicht immer vor, dass man in der geschlossenen Formation einer Phalanx kämpfen konnte.

„Troikos, halte den Schild gefälligst höher oder zieh den Schädel ein wenig ein, wenn Kleon mit seinem Speer zustößt. Du hast nur einen Kopf und du willst ihn behalten, oder?“ sagte er, als einer seiner Schüler den Angriff des Anderen eher nachlässig abgewehrt hatte.

„Aber…er erreicht ihn doch aus dieser Position sowieso nicht, oder?“ entgegnete Troikos.

Eixypnos hob die Hand und gebot den beiden innezuhalten. Er winkte Kleon zu sich heran und Troikos konnte hören wie sein Lehrmeister etwas zu seinem Widersacher murmelte. Schließlich drehte Kleon sich um und kam wieder, während Eixypnos „Nochmal!“ rief.

Sie standen sich wieder gegenüber. Troikos, der nicht erst auf Kleons Angriff warten wollte, preschte vor. Schild an Schild prallten sie gegeneinander und Troikos, der deutlich größer war als Kleon, stieß ihn von sich. Gleichzeitig hatte er seine Deckung leicht angehoben, um mit dem Übungsspeer zuzustoßen. Kleon aber lenkte den Stoß mit dem unteren Ende seines Speers jedoch ab und vollführt am gestreckten Dory seines Gegners entlang eine Drehung. Mit dem gleichen Schwung sauste sein Speer über Troikos‘ Kopf hinweg, der es gerade noch so geschafft hatte sich zu ducken. Er spürte wie die abgerundete Spitze ihn nur knapp oberhalb der Helmkarlotte verfehlt hatte und zog seinen Speer hastig wieder zu sich heran.

Er hatte nicht die Absicht Kleon nochmal so eine Chance zu geben, presste seinen Schild an sich und vollführte im selben Moment einen eleganten Ausfallschritt was zunächst wie ein Rammmanöver wirkte, in Wahrheit aber ein weiterer, versteckter Speerstoß war. Doch Kleon hatte damit gerechnet. An der Stelle, an der Troikos Kleon erwartet hatte, stieß der Speer ins Leere und Kleon, der sich nun auf Augenhöhe befand, sprang vom Boden ab und hieb auf Troikos Kopf ein.

Sterne erschienen vor den Augen des größeren der beiden Hopliten, als die Speerspitze seinen Helm traf, genau auf Höhe seiner linken Schläfe. Hätte er den Kopf eingezogen, oder den Schild beim Ausfallschritt nur ein wenig höher gehalten, hätte sein kleinerer Herausforderer ihn nicht zu Boden geschickt.

Eixypnos lachte.

„Ich habe es dir doch gesagt! Genug für heute. Ihr habt beide Fortschritte gemacht. Lasst uns die Beule an deinem Kopf mit etwas kaltem Wasser behandeln und die Beule an deinem Stolz mit etwas Wein.“

Initial hatte ich die Idee ihn in rötlichen Brauntönen, etwas Orange und Schwarz zu bemalen, so dass er wie einer der Gestalten auf einer griechischen Vase wirken sollte. Von der Idee ist jedoch nur das Wappen auf dem Schild übriggeblieben, dass neben dem Pegasus nicht untypisch für Korinth war, da dort sehr viele Töpferwaren und Vasen hergestellt und exportiert wurden.

Mir gefällt die abwartende, ruhige Pose der Figur. Eine gewisse Grundnervosität vor einer Auseinandersetzung verliert man nie, aber mit der Zeit entwickelt man eine Abgebrühtheit, einen Stoizismus, der es einem ermöglicht jeder Herausforderung gleichzeitig mit Gelassenheit zu begegnen. Klingt widersprüchlich, aber so ist es. Die Haltung und der Gesichtsausdruck des Modells fangen das gut ein.

Jetzt bleibt nur noch der Promachos, der einen Hauptmann der Korinther darstellen soll und mit dem habe ich bereits angefangen. Schon bald bin ich für Schlachten in voller Bemalung bereit.

Viele Grüße aus dem Chaosbunker

Dino