Mortal Gods – Bau einer Spielplatte
Da schon eine Weile feststand, dass wir einen Mortal Gods Spielbericht machen wollten, ich aber schlicht nicht die Fähigkeiten hatte mir in kürzester Zeit selbst eine Platte zu bauen, habe ich das einzig sinnvolle in dieser Situation getan: ich habe einen Spezialisten gefragt!
Robert, alias Wolpertinger Miniatures, bot mir an am ersten Augustwochenende eine Spielplatte zu bauen. Ich muss sagen, ich hatte meine Zweifel, ob dies in so kurzer Zeit überhaupt möglich war, doch Robert hielt an seiner Aussage fest und so habe ich reichlich Gebrauch von seiner Erfahrung gemacht.
Ihn handwerklich begabt zu nennen ist eine Untertreibung und so hatte er für eine Hälfte der Platte bereits den fertigen Rohbau erstellt, noch bevor ich Freitag bei ihm ankam. Die andere Hälfte bauten wir schließlich gemeinsam.
Am Abend war dann die Rohform fertig und auch mit mehreren Lagen Styropor versehen. Erneut war es Roberts Erfahrungsschatz der vermied, dass das Aufkleben der Styroporteile eine größere Sauerei hinterlassen würde. Auch die Rahmenkonstruktion war eine gute Idee, die die Platte letzten Endes zum großen Teil in Form hielt und sie lediglich in der Mitte etwas buckelte, weil wir aus Zeitgründen keine Mittelschiene verbaut hatten.
Im Anschluss gönnten wir uns etwas Pizza und ein Haberstumpf. Ich glaube, ich habe an diesem Wochenende mehr Bier getrunken als im gesamten letzten Jahr, denn eigentlich ist Bier nicht so mein Ding. Das Haberstumpf ging aber schön mild runter und in wir setzten den Plattenbau in bierseliger Vergnügtheit fort.
Am Morgen ging es dann weiter und die Platte wurde gleichmäßig mit Sand versehen. Ich hatte vorgeschlagen das Ganze mit einem Wasser-Leim Gemisch zu versehen. Das mache ich normalerweise bei Miniaturen an der Base und der Sand sinkt so etwas ein. Was ich nicht bedacht hatte war aber, dass das eine sehr, sehr kleine Fläche ist und sich vielleicht anders verhält als auf einer großen Fläche, die mit Leim bestrichen wird.
Während die gesandete Fläche also trocknete, kam ich in den Genuss einige lokale Getränke auszuprobieren. Robert erzählte mir, dass wir eine für den normalen Vertrieb vorgesehene Variante eines Kirschbieres tranken. Normalerweise ist da ein kleiner Teil Kirschschnaps drin, der sich am Boden absetzt – in etwas so wie der Sand im Leim. Geschmacklich war das Gaas-Seidla richtig gut und schmeckte eigentlich nicht wie Bier - kein Wunder also, dass ich es mochte.
Um die Zeit nicht zu vertrödeln, setzten wir uns an den Bau einiger Häuser, oder vielmehr, Robert tat dies, während ich versuchte die afghanischen Lehmhäuschen von Renedra zu retten, an denen ich mich schon ein paar Mal versucht hatte.
Nachdem Robert eines der Häuser fertiggestellt hatte, fiel auf, dass die Skalierung bei den Renedrahäusern schlichtweg nicht stimmte. Auch malerisch misslang mir das erste Airbrush Experiment, wo sich allerdings später herausstellte, dass irgendwas mit der Düse nicht stimmte und zu Tropfenbildung führte.
Da die selbstgebauten Häuser ohnehin besser aussahen, wurden diese daraufhin von mir in die Ecke gestellt und mein Ärger über die Zeitverschwendung wuchs. Sie sehen halt wirklich nur gut aus, wenn man sie eine direkte Reihe stellt.
Der Größenvergleich zeigt auch, dass der Balkon bei den Kunststoffhäusern eher einer Stolperfalle gleicht, als einer Brüstung:
Am Ende werde ich wohl Bunkerboss Dennis‘ Ratschlag befolgen und sie eher provisorisch bemalen, damit sie zumindest als Hintergrundstatisten herhalten können. Als die Platte trocken war, hatten sich zwei Probleme aufgetan: der Sand war zwar schön im Leim eingesunken, aber durch das Zusammenziehen des Leims beim Trocknen, entstanden stellenweise kleine Löcher. Diese wollte ich später wieder mit einem Sand-Farbe-Leimgemisch füllen. Und wie erwähnt streikte die Airbrushpistole bei der Grundierung, so dass es bei guter, alter Handarbeit blieb, und die Platte händisch bemalt wurde. Bei dieser Gelegenheit probierte ich auch die rosa Make-Up Pinsel aus, die mir meine Tochter geschenkt hatte. Hierbeifiel mir auf, dass diese recht dicht Farbe auftragen an der Stelle auf der man sie aufsetzte. Lässt man den Pinsel nun an den Rändern kreisen, gibt diese einen schönen, soften Farbverlauf nach Außen hin.
Robert hatte zwischenzeitlich im Akkord gearbeitet und weitere Häuser aus dem Boden gestampft, so dass wir eine Stellprobe machen konnten, als die Farbe endlich getrocknet war. Ich habe das Gefühl er hätte eine ganze Stadt aus dem Boden gestampft, wenn er ein, zwei Tage mehr gehabt hätte…
Nun, ich neige mein Haupt in Demut! Wie er richtig festgestellt hatte, war es doch möglich an einem Wochenende eine ganze Platte zu bauen! Mit mehr Zeit wären uns die ganzen kleinen Fehler wahrscheinlich nicht unterlaufen, aber unter der Prämisse in der kommenden Woche einen Spielbericht zu verfassen, war der Zeitdruck hier recht groß.
Nach meiner Rückkehr daheim habe ich mit den Feinarbeiten weitergemacht, wie der Beflockung des Feldes mit Kunstgras. Doch zunächst waren die Ränder der Platte dran, die mit Schwarz abgegrenzt wurden. Diese habe ich mit Malerkrepp abgeklebt, aber leider hat das nicht viel geholfen - der Rand wurde dennoch recht unruhig, da ich teilweise über die Sandstruktur malen musste. Ich denke aber, dieser Effekt wird sich in Grenzen halten.
Mit dem Grasapplikator, hätte sich das Gras statisch aufrichten sollen, was aber misslang. Der Effekt stehender Grashalme ist eher klein, aber um ehrlich zu sein, stört mich das nicht so. Es wirkt zwar ein wenig mehr wie englischer Rasen, aber die Platzierung von Gelände funktioniert auf diese Art besser.
Um die Gleichmäßigkeit etwas aufzubrechen, wiederholte ich den Vorgang mit nterschiedlichen Grassorten, was einen schönen, natürlichen Look erzeugte.
Das Gesamtbild konnte sich daraufhin durchaus blicken lassen und ich brachte noch partiell Tufts an. Das machte die Platte zwar weniger modular nutzbar, dafür aber deutlich schöner. Anschließend machte die Stellprobe mit dem vorhandenen Gelände. Was hier noch so glänzt, ist eine Lehmgrube. Hier habe ich noch vor ein paar Ziegel und einen Brennofen separat zu bauen, so dass sie modular drumherum platziert werden können:
Wenn die Gebäude auch noch etwas Farbe kriegen und das ein oder andere kleine Kornfeld in der Nähe steht, sieht das schon ganz ordentlich aus. Es gibt noch ein paar Sachen die ich mit der Zeit ergänzen werde, wie Zäune, Blumenbeete oder mannshohe Gebüsche. Der wichtigste Teil war aber erstmal erledigt und die Platte spielbereit.
Mein besonderer Dank geht hier an Robert, der mit seinem unermüdlichen Einsatz das Ganze erst möglich gemacht hat!
Grüße aus dem Wolpertinger Miniatures Schloss
Dino
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