Mortal Gods – Athener
Athen. Woran denkt man wohl ad hoc, wenn man diesen Namen hört? Das Parthenon? Die Göttin der Weisheit und Strategie aus der griechischen Mythologie? Nun, wenn man Mortal Gods spielt, denkt man daran wohl an Pfeile. Viele, viele Pfeile…
Da ich diese gerne mal einsetzen würde, habe ich mir das zusätzliche Kartenset der Athener von Footsore Miniatures gegönnt und nehme es unterwegs für Euch unter die Lupe.
Das Set ist derzeit für zwischen 11,- und 15,- Euro erhältlich, je nach Händler und kommt nebst den Karten auch mit einem Booklet. Im Kartenumfang sind die athenischen Truppentypen, namenhafte Helden, neue Ausrüstungskarten sowie zusätzliche Omenkarten enthalten.
Was mir zu Beginn auffiel war, dass die Karten leicht größer sind, als die aus dem Grundset. Möglicherweise sind diese in einer anderen Druckerei produziert worden, bei dem die Stanzform leicht andere Maße hatte. Die Karten selbst sind dafür hochwertig, die Abbildungen sind gut erkennbar und das Druckbild ist passgenau.
Die Artworks von Steve Beckett und Jody Lundy sind ausgesprochen schön. Ich kann mich da generell nur wiederholen, wenn es um den künstlerischen Stil bei Mortal Gods geht, von dem ich hoffe, dass er beibehalten wird, wenn es in die nächste Iteration des Spiels geht.
Das Booklet enthält im Übrigen auch ein Artwork von Peter Dennis, der auch schon das Motiv für die Grundbox von Mortal Gods illustriert hat. Wenn Ihr Peter nicht kennt, so habt Ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit schon bei anderen Herstellen Werke von ihm gesehen, zum Beispiel bei Warlords Games oder Wargames Atlantic, da er schon seit den 70ern in der Spieleindustrie als Künstler tätig ist.
Spielerisch bieten die Regeln für Athener zwei interessante Richtungen. Man kann mit ihnen beispielsweis sehr gut Armeen mit maritimem Thema abbilden. Da es bei Mortal Gods grundsätzlich erlaubt ist Armeen aus unterschiedlichen Regelsets zu mischen, macht es durchaus was her, wenn man sich gepanzerte Kurzspeerwerfer ins Boot holt (man verzeihe mir den Wortwitz). Truppen mit dem Präfix „Marine“ sind zwar leichter gepanzert als ihr Pendant aus dem Grundregelwerk, brillieren aber mit einer eigenen Version von „Inspire“.
Normalerweise erhält man durch Inspire eine zusätzliche Attacke, solange man sich in einem bestimmten Umkreis eines Modells mit dieser Regel aufhält. Bei den Athenern allerdings erhält man dadurch einen zusätzlichen W6 Reichweite. Auf diese Art kann man nicht nur sehr schnell Missionsziele einnehmen, sondern auch mal Angriffe auf lange Reichweite riskieren.
Solange man den Anführer in der Nähe hat, muss man auf den Angriffsbonus aber nur indirekt verzichten:
Mit dem Segen der Athena werden Trefferergebnisse von Pegasi zu Doppelschwertern – diesen Bonus gibt es allerdings ausschließlich für den athenischen Teil der Truppen, nicht für jene aus dem Grundregelset.
Und genau da entfalten Athener ihre wahre Stärke, als Heer, dass überwiegend aus Athenern besteht, insbesondere jedoch im Fernkampf. Denn die athenischen Bogenschützen sind mittelschwer gerüstet, wodurch es möglich ist ihnen Kommandos zu geben und ihren tödlichen Pfeilhagel ein weiteres Mal zu entfesseln.
FAZIT
Für den Preis ist die Qualität der Karten und des Booklets gut. Bei verschiedenen Anbietern erhält man auch Rabatte, was die Versuchung steigert. Das Booklet umfasst zwar nur 16 Seiten, diese sind dafür nebst den Regeln aber auch mit historischem Hintergrund sowie ein paar Kurzgeschichten für die Helden gefüllt.
Im Folgenden habe ich eine Beispielliste zusammengestellt, mit der Ihr die volle Macht Athens ausloten könnt:
- 55 Athenischer Lochagos, mittelschwere Rüstung
- 20 Segen der Athene
- 45 Griechischer Promachos
- 48 Athener Marine Hopliten
- 40 Griechischer Veteran der Bogenschützen
- 42 Athener Marinebogenschützen
- 3 Eagle Eye, +1 Angriffswürfel, Abwerfen nach Gebrauch
- 42 Athener Marinebogenschützen
- 5 Might, +1 Angriffswürfel, Abwerfen nach Gebrauch
Gesamt, 300 Punkte
Ein athenisches Heer aus Victrix Hopliten und Teilen der Oathmark Goblins
Stellt man die Bogenschützen auf eine Erhöhung, erhalten sie bereits eine zusätzliche Attacke. Steht der Veteran in der Nähe, gibt ihnen dies ebenfalls einen zusätzlichen Angriff, was auch für den Promachos gilt, da er eine andere Sonderregel hat. Das bringt sie bereits in einem einzigen Fernangriff von drei auf sechs Würfel. Ich schätze, nicht nur die Perser können die Sonne mit ihren Pfeilen verdunkeln.
Allerdings haben die Athener einen massiven Nachteil – diese elitäre Spielweise lässt die Größe der Armee drastisch schrumpfen (für langsame Maler wie mich nicht zwingend ein Nachteil). Außerdem müssen die Truppen, um ihr volles Potential zu entfalten, ziemlich dicht beieinanderstehen, was es ihnen erschwert in Missionen mit Missionszielen diese zu erobern. Sie können sich auf diese Weise sogar im Weg stehen, was ein zusätzliches Problem ist, wenn das Gelände wenige offene Flächen oder schmale Korridore bietet.
Seid Ihr auf den Geschmack gekommen? Dann lass uns Eure Athener sehen und teilt Eures Spielerfahrungen mit uns.
Viele Grüße aus dem Chaosbunker
Dino
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