SAGA Bewerten

Es ist mal wieder an der Zeit, sich eines der offenen Projekte vorzunehmen. Nach dem zuletzt Blood Bowl dran war, und Dystopian Wars mit den Konsequenzen der Entscheidung leben musste (ja, ich hab mich von den Preußen getrennt), ist es an der Zeit mit einer "Groß"-Baustelle ins Gericht zu gehen - SAGA.

Wem SAGA nichts sagen sollte, der hat die letzten Jahre im Tabletop mit Scheuklappen verbracht. Studio Tomahawk und Gripping Beast haben hier eine kleine Erfolgsgeschichte hingelegt. Ein Grundregelwerk, dem drei Erweiterungen, ein Kreuzzugableger und eine Kampagnenerweiterung folgten. Auf der Crisis wurde eine weitere Erweiterung, Aetius & Arthur vorgestellt. Zu dem ist SAGA auch noch in zwei zusätzlichen Sprachen veröffentlicht worden, darunter auf Deutsch über Stronghold Terrain. Sehr erfolgreich für ein Scharmützelsystem mit Wikingern.

Mit der Ausgangssituation ist der Faktor Emotionen schon mit Bonuspunkten gestartet, bevor man sich überhaupt mit den einzelnen Völkern und Miniaturen auseinander gesetzt hat. SAGA ist direkt und gerade aus, es gibt drei unterschiedliche Einheitentypen, simple Regeln zur Aushebung der Banden, die üblicherweise 6 Punkte groß sind, und ein eingängiges Kampfsystem auf Basis von W6. Zu dem gibt es die SAGA Würfel, mit deren Wurfergebnisse von den völkerspezifischen Battleboards Aktionen "gekauft" werden können.
Die "generische" und sehr flexible Grundlage von SAGA, was auch die zahlreichen Erweiterungen und ein inoffizieller Fantasyableger zeigen, machen das Spiel sehr sympathisch. Damit bietet es auch eine gelungene Grundlage für das übliche "Ich habe da noch Miniaturen und suche nach einem passendem Regelwerk"-Problem.

Oben schon angeschnitten, eine Warband ist üblicherweise 6 Punkte groß. Was heißt das im Bezug auf Miniaturen? Nun bei Einheiten die je nach Qualität zwischen 4-12 Modellen umfassen, sind wir bei 6 Punkten bei ~ 48 Modellen zzgl. dem Warlord. Das sind in anderen Systemen gerade mal 2 Infanterieeinheiten. Erhöht die Umsetzungswahrscheinlichkeit nicht gerade wenig. Es ist kein Kleinstsystem, bei dem ein Dutzend Miniaturen auf ein anderes Dutzend stoßen, weshalb man es dennoch mit Rank & File zu tun hat. Kurz um, solider Tabletopstandard wird für alles außer Charakteren und Eliteeinheiten ausreichen. Zu dem, für die historischen Banden gibt es eine Vielzahl von passenden Herstellern, die gelungene und ansprechende Miniaturen dazu anbieten. Das ist ein Plus für die (Mal-)Motivation und somit ein ganz klares Daumen hoch bei der Umsetzung.

Was bedeutet der Platz bei SAGA? Es gibt keine klaren Vorgaben Seitens des Regelwerks, aber die meisten verwenden 25mm Rundbases. Selbst mit Kavallerie passt eine normale Bande auf den Grundriss von einem A5 bis A4 Blatt. Da die Banden so kompakt sind, muss man sich selbst nur einen Riegel vorschieben, damit man nicht nachher vor einem Dutzend Banden wieder findet, da diese einzeln nicht viel Platz wegnehmen oder großartig Geld kosten.

SAGA ist populär, weshalb es sogar in ländlicheren Gegenden einfach ist dafür Spieler zu finden. Allerdings spielen hier noch weitere Faktoren dem System in die Hände. Zum einen oben genannter Platzpunkt, weshalb es nicht schwierig ist, 2 bis 4 oder gar mehr Banden vorrätig zu halten. Ein anderer Punkt ist die Basierung und der Maßstab. Denn die Banden können unter anderem noch für Two Fat Lardies Dux Britanniarum (im Falle der Normannen, Sachsen und Co) eingesetzt werden, Lion / Dragon Rampant und mit "Baseadaptern" auch für Kings of War Historical, Dux Bellorum und einige mehr. Oder man reduziert die eingesetzten Miniaturen und setzt auf historische Ableger von (Advanced) Song of Blades and Heroes. Das erhöht die Einsatzmöglichkeiten des Miniaturenbestands ungemein und damit auch die Mitspieler, da man schließlich nicht nur an ein System gebunden ist.

Bei mir liegt der Fokus in den bestehenden beiden Banden für Viking Age mit den (Angel)Sachsen und für Crescent & Crusade den spanischen Kreuzzüglern. Zwar liegt hier auch noch eine Wikingerbande auf Basis des Gripping Beast Startersets rum, aber die werde ich wohl mit den Plastikmodellen bzw. etwas schickeren Zinnfiguren ausbessern, das hat aber eine niedrige Priorität. Zu den Sachsen bin ich über Lt. Hazels Incursio Barbarica gekommen, einfach ein großartiges Projektlog und eine hervorragende Anregung.

Ich werde in den kommenden Beiträgen ein paar Anregungen zu SAGA Projekten zusammenfassen, darunter ein Römerprojekt. Warum Römer? Hey, es gibt ein paar grundlegende Themen, die man als Tabletopper mal gemacht haben sollte - und dazu gehören definitiv Römer.

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