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2Feb/190

Warhammer 40.000 Urbane Kriegsführung

Heute stelle ich euch die Urbane Kriegsführung Erweiterung für die 8. Edition von Warhammer 40.000 vor. Games Workshop startet damit stark in 2019 mit einem neuen Kampagnenset für das Hauptsystem in der düsteren Zukunft des 41. Jahrtausend.

Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Urbane Kriegsführung greift dabei das Stadtkampfthema der Vorgänger aus der 3. Edition Einsatzgebiete Stadtkampf und 4. Edition Städte in Flammen auf. Aber anders als die älteren Erweiterungen, gibt es dieses Mal eine Box in der nicht nur die Regeln sondern etwas Gelände und auch eine modulare Kampagnenkarte enthalten ist.

Games Workshop setzt den Preis für die Box bei 80 EUR. Dafür erhält man ein 98-seitiges Buch mit neuen Regeln, Szenarien und Leitfaden für eure eigene Kampagnen, vier Gussrahmen, mehrere Kartendecks, Marker und eine große Kampagnenkarte, die ihr euch an die Wand hängen könnt.

Wenn man die Box öffnet, lacht einen erst einmal das vollflächige Artwork des Boxendeckels an. Games Workshop hat bei den letzten Boxen diese Kunstdrucke hinzugefügt und ich habe da mittlerweile eine ganz nette Sammlung. Könnte mir vorstellen, die auch mal in Rahmen zu packen und im Hobbyraum aufzuhängen. Die Idee hinter diesen großen Drucken ist es, den Inhalt von den Gussrahmen zu trennen, so dass diese sich nicht gegenseitig beschädigen können. Da aber die Beliebtheit der Drucke wohl gestiegen ist und die als Trenner ihren Job anständig machen, also auch mal leicht beschädigt / durchstoßen werden, hat Games Workshop nun eine gute Lage Luftpolsterfolie dazwischen gepackt, zur besseren Polsterung. Dient hier aber auch zum Auffüllen der Leerräume, denn die Box ist nicht so prallgefüllt wie manch anderes Set. Die Geländestücke sind über 4 kleine Gussrahmen verteilt, dazu aber weiter unten mehr.

Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Hauptaugenmerk bei diesem Set gilt natürlich der modularen Kampagnenkarte. Diese ist aus weichem Kunststoff, ähnlich wie die dickeren Hüllen in Ringbindern / Sammelkartenalben. Auf der Karte sind auch Taschen, in die ihr dann die unterschiedlichen Karten sortieren könnt um so euren Kampagnenfortschritt festzuhalten. Die Karte ist so groß, dass ich die gar nicht auf dem Basteltisch photographiert bekommen habe. Sie muss auch zwei mal gefaltet werden, damit sie in die Box passt. Beim ersten Auspacken hat die Karte noch einen leichten Geruch, ähnlich wie ganz neues Strandspielzeug (ihr erinnert euch vielleicht an aufblasbare Wasserbälle aus dem Urlaub/Schwimmbad?). Aber der verfliegt zügig, wenn man die Karte aufgeklappt in einem gelüfteten Raum liegen lässt.

Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Unter der Karte findet ihr das Buch (Vollformat, 98 Seiten), Karten und Marker. Auf das Buch werde ich weiter unten noch eingehen, aber die Karten sind die Orte, Strategische Ziele und Ressourcen, sowie zufällige Ereignisse und Spielerinformationen aufgeteilt. Es gibt außerdem noch vier Bögen mit farbigen Markern / Aufklebern, welche die Zugehörigkeit der jeweiligen Karten / Orte zu den Spielern aufzeigen.

Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Auf der Karte sind wie bereits erwähnt Taschen, in welche die Karten gesteckt werden können. So werden z.B. mit den Ortskarten die Kampagnenkarten aufgestellt. Mit den farbigen Markern wird die aktuelle Hoheit über den Stadtteil markiert und die Aufwertungen festgehalten. Die Marker haben keinen Kleber auf der Rückseite, sondern halten durch statische Ladung und sind so wieder verwendbar. Die Nummern sind dazu gedacht um die Kampagnenpunkte anzuzeigen. Da alle Karten in den Hüllen unter der Folie sind, könnte man z.B. mit abwaschbarem Folienstift weitere Notizen verfassen und nach den Spielen / Kampagne wieder wegwischen.

Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Nun zu den Gussrahmen, diese sind in der Größe der kleineren Boxen gehalten. Es sind genauer gesagt zwei Sets, eines mit kleineren Missionszielen und eines mit Ruinen und einem Kanalgitter. Der Guss ist anständig umgesetzt und die Gussrahmen gut gefüllt. Gussgrate sind kein großes Thema. Ich habe allerdings keine Bauanleitung zu den Teilen gefunden, was ungewöhnlich ist. Vielleicht habe ich sie übersehen, aber evtl. liegen wegen der geringen Komplexität auch keine bei, da man annimmt, dass man die Teile anhand der Bilder aus dem Buch / der Rückseite der Box zusammenbauen kann.

Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Es sind ein paar einteilige Stücke in dem Set, primär die Ruinen aus dem Sector Imperialis. Diese decken die Säulen, kleine und große Statuen aus den Sector Imperialis Bausätzen ab. Ich habe das Basilicanum aus der Reihe hier bereits vorgestellt. Das Kanalgitter erhält noch eine kleine Klappe und eine der größeren Statuen ist dreiteilig, Vorder- und Rückseite sowie Schulterteil.

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Die kleineren Teile des zweiten Sets sind eine Mischung unterschiedlicher Gegenstände. Manche davon sind dem Sector Imperialis Missionsziele Set entnommen bzw. Varianten davon.

Die Munitionskisten kennt man aus unterschiedlichen Sets in leicht abgewandelten Designs u.a. aus dem Sector Fronteris / Moonbase Klasius, Kill Team Rogue Trader und / oder Sector Munitorum/Armoured Containers Set. Die Kisten können gestapelt werden, wobei die obere Reihe geschlossen ist und die untere über separate Deckel verfügt. Die Antennen erinnern mich an das Gelände aus dem Kampf um Macragge Einsteigerset der 4. Edition. Nette Idee das ganze aufzugreifen und auch ein plausibles Geländestück.

Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Die Medicae-Station: ein finsterer Medicae-Servitor und ein Operationstisch, sind eine Variante aus dem Missionszieleset, allerdings verfügt der Servitor über Ketten anstelle eines Sockels. Der Voxfunkturm ist aus dem gleichen Set. Der Streufeldgenerator sieht etwas aus, wie die verkleinerte Variante des Void Shield Generators.

Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest
Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Das letzte Objekt ist der Reliktschrein, mit einem Energieschwert und Teilen eines Space Marine Arms. Man könnte die Fläche in der Mitte auch durch Plastikkarton ersetzen und ein beliebiges Bit verwenden, welches ihr für eine Reliquie angemessen haltet.

Warhammer 40.000 - Urban Conquest Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Das komplette Geländestückeset.

Warhammer 40.000 - Urban Conquest

Zu den Regeln in dieser Box; einen Leitfaden für Kampagnenspiele ist immer eine gute Sache. Wer nur reguläre Schlachten spielt, hat meiner Meinung nach weniger Motivation besondere Szenarios zu spielen, welche bspw. asymmetrische Situationen abbilden. Daher diese Schlachten erzählerisch zu verbinden, war zumindest für mich, immer ein Mehrwert für die Spielerfahrung.

Das Buch selbst beginnt mit der Einleitung zu den Sector Mechanicus und Imperialis. Es erscheint in Mitten der Vigilus Kampagne, dem Codex Genestealer Kult (als Krieg aus dem Inneren) und der Fortführung des Necromunda-System. Alles Themen die sich gut im Rahmen der urbanen Kriegsführung verwenden lassen. Urbane Kriegsführung stellt dabei selbst drei unterschiedliche Abläufe / Organisationsschemen für die Kampagnen da, Baum-, Matrix und Teamkampagnen verbinden die Missionen. Dabei enthält es seine eigenen "Tödliche Straßen" Regeln für eine modulare, kartenbasierte Kampagnenkarte, an der bis zu vier Spieler teilnehmen können. Man kämpft um Teile der Stadt, erobert sie und wertet sie auf. Das Gewinnen von Schlachten und erfüllen von Missionszielen wird in Kampagnenpunkten gemessen. Unter den Stadtteilen gibt es 6 besondere Orte, jeweils mit einer eigenen Mission, welche zusätzliche Regeln abdeckt und auf sehr viel (sehr, sehr viel) Gelände ausgelegt sind. Tödliche Straßen deckt dabei etwa ein Drittel des Buchs ab. Das letzte Kapitel, ebenfalls ein Drittel umfassend, greift Städte in Flammen auf, und geht noch mehr auf die engen Straßenschlachten ein. Dort findet man unter anderem auch Regeln für besondere Geländearten, die sich positiv oder negativ auf die umliegenden Einheiten auswirken. Dazu noch strategische Missionsziele, um das Spiel von einer frontalen Konfrontation und recht stumpfen Auslöschen des Gegners etwas mehr Anspruch zu geben. Städte in Flammen deckt 6 erzählerische und 6 ausgewogene Szenarien ab, sowie offene Missionen.

Fazit
Ein Hauptziel einer Kampagne ist es eine Gruppe von Spielern über einen längeren Zeitraum zu motivieren. Auch wenn dabei siegreiche Spieler entsprechend für ihre Spiele und das Erfüllen von bestimmten Missionszielen belohnt werden, geht es primär um die Unterhaltung. Ich werde nicht auf die Meta-Ebene eingehen, ob dies nun ausgewogen ist oder nicht. Urbane Kriegsführung enthält einige Ideen und Impulse, die dazu beitragen können etwas frischen Wind in die bestehende Spielegruppe zu bringen. Und da es sich hier nicht um Hausregeln oder eine inoffizielle Erweiterung handelt, sollte es auch einfacher sein, sich auf den gemeinsamen Nenner einige zu können. Mir gefallen die Taktischen Missionsziele, das taten sie im Grunde schon in der zweiten Edition, dass man ein Missionsziel von einem Stapel zog und so etwas abwechslungsreicher ins Spiel startete. Wer seinen Gegner komplett dominiert, für den macht so ein zusätzliches oder taktisches Missionsziel wenig unterschied, aber gerade bei knappen Spielen, können sie das Zünglein an der Waage sein.

Die Box selbst ist mit 80 EUR nicht unbedingt günstig. Mir wären 60 EUR als Preis auch lieber gewesen, aber es handelt sich um eine Kampagnenerweiterung, die kauft man sowieso nicht allein, sondern eher als Club oder Spielergruppe. Mit der Auslegung auf 4 Spieler wäre jeder mit 20 EUR dabei, was ein angemessener Preis ist für die mehrfach-spielbarkeit und Abwechslung. Wenn man die Einzelkomponenten zusammenzählt, spart man immer noch was - nicht viel, aber ein bisschen. Die Geländesets wären jeweils mit 20-25 EUR dabei, Kartensets werden üblicherweise mit 10 EUR veranschlagt und das Regelwerk liegt einzeln sicherlich auch bei gut 30 EUR. So kommt man dann auch auf die 80 EUR und etwas mehr. Dabei ist aber die Karte nicht mitgezählt, welche mit ihrem eigenen Design sich doch abhebt. Eine interessante Lösung, die sich gut und leicht lagern lässt um eine Kampagne auch über längeren Zeitraum zu verfolgen. Ja, das Planetare Reiche Set mit den Hexfeldern sieht ansprechender aus, aber ist / war deutlich schwieriger zu lagern und man musste sich schon was einfallen lassen, um die zuverlässig an der Wand zu befestigen. Außerdem gefällt mir das Konzept der Plastikkarte, die man mit Folienstift beschreiben und wieder abwaschen kann.

Zu den Geländestücken selbst, hier gefallen mir insbesondere die Ruinen aus dem Sector Imperialis. Eine schöne Ergänzung zum bestehenden Sortiment und zusammen mit den kleineren Teilen auch eine gute Auswahl an Missionszielen - wie eben auch angedacht. Ich kann mir vorstellen, dass z.B. auch Necromunda Spieler auf die Kampagnenkarte schielen. Da diese Erweiterung auf Stadtkampf ausgelegt ist, wird natürlich eine entsprechende Gelände-/Gebäudedichte erwartet. Ein paar der vorgestellten Szenarien verlangen auch das vorhanden sein bestimmter Geländesets. Wer also 1:1 die Missionen aus dem Buch umsetzen möchte, muss entweder bereits über eine umfangreiche Geländesammlung verfügen oder bereit sein, diese entsprechend auszubauen.

Urbane Kriegsführung ist eine Erweiterung für Warhammer 40.000. Ihr benötigt die Grundregeln und ggfls. die Regeln der Armeen, die ihr einsetzen möchtet, um die Erweiterung entsprechend nutzen zu können.

Warhammer 40.000 ist eine Marke von Games Workshop.

Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

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Autor Info's mit anzeigen Dennis B.

veröffentlicht unter: Reviews, Science Fiction Kommentar schreiben
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