Frostgrave: Zombies
Da ich vorhabe einen Nekromanten bei Frostgrave zu spielen, werde ich früher oder später ein paar Zombies benötigen, die vom Meister und seinem Lehrling erweckt werden. Wie der Zufall es so wollte, hatte Bunkerchef Dennis ein paar Zombies von Mantic Games über und ich wollte schon immer mal sehen, was man aus diesen Minis mit möglichst einfachen Methoden rausholen kann.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich von den Modellen absolut begeistert bin. Die Details sind scharf, die Gussqualität gut und das Material lässt sich aufgrund des leicht stärkeren Härtegrades gut bearbeiten. Einzig die Freiräume zwischen den Fingern der Leichname erwiesen sich als knifflig, aber das ist nichts, was ein wenig Sandpapier nicht lösen könnte. Insgesamt konnte Dennis mir Teile für drei Zombies und einen Ghoul mitgeben (den ich auch als gewöhnlichen Zombie bemalen werde). Hier hat man gleich die Qual der Wahl, denn die Zombies kommen in genug unterschiedlichen Teilen daher, um viele unterschiedliche Posen mit verschiedenen Eindrücken zu erzeugen. Soll es ein vor sich hin wankender Zombie sein, oder doch einer, der noch nicht so lange tot ist und sogar noch zu rennen vermag? Zwei von ihnen habe ich in der klassischen Schlurferpose zusammengebaut und bemalt.
Bei der Bemalung wollte ich es möglichst simpel halten, doch ich kann mir nun mal nicht helfen und ab einem gewissen Punkt drifte ich immer wieder in eine zu höhe Detailverliebtheit ab. Diese Methode funktioniert jedoch trotzdem schnell, ohne dabei einen schlampigen Eindruck vom Malstil zu erzeugen. Die Haut wurde in drei Stufen getuscht. Zunächst vollständig mit Ogry Flesh, wobei ich darauf achtete den größten Teil des Washes möglichst in die Vertiefungen zu ziehen. Anschließend tuschte ich das Ganze erneut mit Baal Red, überzog diesmal aber nicht das ganze Modell damit, sondern steuerte gezielt die Vertiefungen an. Im dritten Durchgang zog ich die Tiefsten Rillen des Zombies nochmal mit Leviathan Purple nach, was der Mini einen schön kalten Look gab. Einige der Zombies hatten noch Gedärme raushängen oder offene Stellen, bei denen man alte Muskeln sehen konnte. Diese tuschte ich mit einer uralten GW Farbe: Red Ink.
Im letzten Schritt setzte ich auf der Haut nur noch Highlights mit dünnen Linien in Weiß. Man muss hier weder sonderlich vorsichtig sein, noch besonders akkurat. Kantenhighlights sind für Zombies vollkommen ausreichend und erzeugen einen malerischen Stil, was auf dem Feld ganz gut wirkt. Bei den Klamotten wollte ich erst unterschiedliche Farben ausprobieren, entschied mich jedoch wieder für einen einfachen Ansatz – die schwarzen Stofffetzen wurden zunächst flächig mit einer 1:3 Mischung aus Sombre Grey von Vallejo und Matt Black von Armypainter bemalt. In mehreren Schritten gab ich Sombre Grey hinzu, bis ich nur noch diese Farbe verwendete. Der abschließende Akzent, teils einfach nur als Punkt gesetzt, bestand aus Sombre Grey mit Weiß gemischt.
Man kann natürlich noch verschieden viel Mühe reinstecken. Ich habe beispielsweise den Bereich um die Augen herum nochmal blau getuscht, um einen magisch kontrollierten Eindruck zu erzeugen. Ursprünglich wollte ich die Augen so bemalen, dass sie einen Glüheffekt zeigten, aber als das misslang, bin ich hier einfach zum Standard zurückgekehrt. Vielleicht klappts beim nächsten Mal.
Da man für Frostgrave recht viele Critter braucht, werde ich hier wohl noch ein paar Zombies zum testen haben und die Technik nach und nach entwickeln. Diese wird mir dann auch bei den anderen Bewohnern der Ruinen Felstads zu Gute kommen, wie Skeletten, Golems und sonstigem Getier aus dem Bestiarium.
Die Kammer der Nekromanten war ein sicherer Ort um seine Studien zu vertiefen und Archibald war dankbar, dass er den nächsten Schritt in der Lehre der Nekromantie nicht alleine gehen musste. Ihm zur Seite stand sein Meister Balthasar Tenebris, der soeben einen Leichnam wiederbelebt hatte, nur um ihn ein paar Augenblicke später wieder dem Tod zurückzugeben.
„Jetzt du.“ sagte Balthasar zu seinem Lehrling.
Zitternd trat der junge Mann näher an den Leichnam heran und streckte seine Hand über dem Gesicht des Toten aus. Tunlichst darauf bedacht die magische Formel richtig zu rezitieren sprach er die Worte, während sich ein schwaches Leuchten im Zentrum seiner Hand bildete.
„Excitare in conspectu meo invenit.”
Für einen Moment, der Archibald unendlich lang erschien, geschah nichts. Doch dann begann ein Finger am Leichnam kaum merklich zu zucken. Der Kopf der Leiche legte sich in einer quälend langsamen Bewegung in den Nacken und flackernd öffneten sich die Höhlen in denen einst Augen gelegen hatten. Es folgte ein Stöhnen, bei dem sich die Luft seines Atems am Mund des Zombies abzeichnete, die er mit der kurz zuvor gewirkten Belebung eingesogen hatte. Das stöhnen veränderte sich und was eben noch wie ein Seufzer geklungen hatte, veränderte sich zu einem hasserfüllten Zischen.
Archibald wich erschrocken zurück als die Hände des Untoten nach ihm zu greifen versuchten. Nun trat Balthasar einen Schritt vor, berührte den Zombie ruhig an der Stirn und sagte: „Non cesses.“.
Des Lebens wieder beraubt, erschlaffte dessen Körper wieder und sank auf den steinernen Tisch zurück.
„Der Untote dient stets jenen mit starkem Willen, Archibald. Konzentriere dich bei der Belebung nicht auf den Zauber an sich, sondern auf den ihm inne liegenden Befehl.“ sagte Balthasar.
Obwohl Archibald in nicht vollends verstand nickte er, doch sein Meister war zu erfahren um ihm das durchgehen zu lassen. Dennoch lächelte Balthasar, als er die Verlegenheit seines Schülers bemerkte.
„Du wirst noch früh genug verstehen, was das bedeutet. Bis dahin heißt es ‚Repetatio est studiuorum‘, mein Schüler.“ tröstete der Meisternekromant seinen Lehrling und Archibald bereitete sich auf den nächsten Versuch vor.
Viele Grüße aus dem Chaosbunker
Dino
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