Legions Imperialis – Legiones Astartes

Nach dem Unboxing des Startersets gehen wir im Detail auf die beiden Fraktionen der ersten Welle von Legions Imperialis ein. Die Legiones Astartes und die Solar Auxilia sind Teil des Kernsets und ihre Infanterieboxen sind von Anfang an mit der ersten Welle erhältlich, zusammen mit etwas schwererer Ausrüstung für den Fuhrpark.

Dieser Artikel behandelt die Infanterie-Box der Legiones Astartes (inkl. Contemptor Dreadnought) sowie die Predator- und Sicaran-Panzer aus dem Starterset.

Jede dieser Boxen enthält zwei identische Gussrahmen und eine Anleitung zu einem UVP von 40 EUR. Wir beginnen mit der Infanterie der Legiones Astartes, die ebenfalls mit zwei Gussrahmen im Kernset enthalten ist.

Wie du siehst, enthält das Set zwei Gussrahmen, einen Ziplock-Beutel mit flachen 25-mm-Rundbases und eine Anleitung, aber keine Abziehbilder (die sind in den Fahrzeugsets und in kompakter Form in der Grundbox enthaltenenthalten). Die insgesamt 106 Miniaturen sind auf beide Gussrahmen verteilt und in manchen Fällen brauchst du den Inhalt von mindestens zwei Gussrahmen, um eine Einheit zu bauen (z. B. Terminatoren oder Assault Marines).

Jeder Gussrahmen enthält

• 20x Marines mit Boltern (4 Basen)
• 2x Marines Sergeants
  
• 6x Terminators (inkl. 1 Sgt, 1 Base)
• 6x Assault Marines (inkl. 1 Sgt, 1 Base)
• 6x Support Legionaries mit Raketenwerfer (inkl. 1 Sgt, 1 Base)
• 5x Support Legionaries mit Plasmawerfer (1 Base)
• 1x Command Squad aus 5 (mit Praetor, Standartenträger und 3 Veteranen, 1 Base)
• 1x Marine mit Vexilla
• 2x Contemptor Dreadnoughts (1x Kheres Assault Cannon, 1x Twin-linked Lascannon, 2x Nahkampfwaffe, 2 Basen)

Das bedeutet, dass du pro Box und im Core Set die doppelte Menge erhältst, die oben angegeben ist, und damit auf insgesamt 106 Miniaturen kommst. Der Grund, warum es 6 Assault Marines oder Terminatoren gibt, ist, dass du die Möglichkeit hast, sie entweder als normalen zusätzlichen Trupp oder mit einem Offizier zu bauen. Das Gleiche gilt für die taktischen Legionäre. Die Unterstützungslegionäre haben derzeit nur Optionen für Raketenwerfer und Plasmakanonen, was nicht nur an den Modellen liegt, sondern auch an den Regeln, die keine anderen Optionen wie schwere Bolter, Laserkanonen oder Multimelter vorsehen.

Zum Vergleich: Die Space Marine Battle Group aus Plastik aus dem Epic 40.000 der späten 90er Jahre (UVP von 20 DM pro Gussrahmen) umfasste 29 Space Marines mit Boltern, 8 Devastator Marines, 10 Assault Marines, 5 Terminators, 5 Scouts, 4 Bikes, einen Space Marine Captain, eine Kompaniestandarte, einen Ordenspriester, einen Scriptor, einen Apothecarius und einen Techmarine. Insgesamt sind es heute 67, also etwas mehr als 53 pro Gussrahmen.

Abgesehen von den Unterstützungslegionären mit Raketenwerfer sind alle Infanteriemodelle aus einem Guss. Und aufgrund der Einschränkungen des Spritzgussverfahrens (primär fehlende Hinterschneidungen) sind die Infanteriemodelle nicht so plastisch, aber aufgrund ihrer Größe und der Art, wie sie angewinkelt sind, ist das meiste davon in Richtung der Base ausgerichtet und wird im Spiel nicht zu sehen sein.

Der größte Unterschied zu den Vorgängern des Spiels ist, dass die Modelle auf die Sockel gestellt und nicht eingeklebt werden. Im ersten Spiel hatten wir quadratische 5er-Bases, später in Epic 40k waren es lange Streifen mit Einsätzen. Um dir eine Vorstellung vom Maßstab zu geben, hier sind die älteren Miniaturen, die etwa 6 mm groß sind.

Und da ich das Glück hatte, die Space Marines aus den Jahren 1991 und 1997 in meinem Miniaturenarchiv zu haben, möchte ich ein paar Vergleichsfotos von den normalen Legionären, den Assault Marines, den Support Legionaries / Devastators und den Terminators zeigen.

Die Frage nach dem Maßstab wurde schon mehrfach gestellt. Es ist schwierig, einen richtigen Maßstab festzulegen, wie z.B. 1:X oder X mm, da es sich nicht um 6 mm, 1:300 oder was auch immer handelt. Es sind einfach 25% des aktuellen 40k-Maßstabs. Sie lassen sich nicht gut mit dem alten Epic-Maßstab kombinieren (vor allem, weil dieser häufig den Maßstab schwankte und die Größe von Infanterie und Fahrzeugen nicht einheitlich / kohärent zueinander war). Wenn du etwas bauen willst, nimm die 40k-Maße (die irgendwo zwischen 28 und 32 mm liegen) und teile sie durch vier.

Das bedeutet, dass es auch mit der Adeptus Titanicus- oder Aeronautica Imperialis-Reihe übereinstimmt, da diese gerade mit der neuen Ikonographie neu verpackt werden.

Teil des Infanterie-Gussrahmens sind zwei Contemptor Dreadnoughts, die von allen Optionen, die sie haben, nur die Kheres Assault Cannon und die Twin-Linked Lascannon mit einer Dreadnought Nahkampfwaffe für die Off-Hand haben. Das ist nicht nur im Gussrahmen begrenzt, sondern auch in den Regeln. Denn die Gravis Autocannon, Bolt Cannon, Melta Cannon, Plasma Cannon und Volkite Dual-Culverin sind nicht enthalten / abgedeckt.

Diese Einschränkung bezieht sich nicht nur auf die Armeelisteneinträge (wir werden weiter unten darauf eingehen), sondern auch auf die Modelle.

Der Predator-Panzer ist nicht Teil der ersten Veröffentlichungswelle, sondern erst einmal exklusiv in der Starterbox. Du bekommst eine halbe Box, einen einzigen Gussrahmen, mit drei Predator-Panzern darin. Eine spätere Veröffentlichung wird eine Box mit 6 Modellen für 40 EUR enthalten.

Die Einheitengröße beginnt bei 3 Modellen und kann auf insgesamt 9 aufgerüstet werden. Du kannst sie entweder mit einer Predator-Kanone oder einer Laserkanone im Turm und mit Laserkanonen oder schweren Boltern auf den Seitenkuppeln bauen. Beachte, dass du in Legions Imperialis gemischt ausgerüstete Einheiten haben kannst, also kannst du bei den drei Predatoren die Optionen nach deinem Geschmack wählen.

Aus dem Gussrahmen baust du drei Rhino-Chassis mit Halterungen für die Seitenkuppeln. Bisher gibt es keine Optionen, die Frontplatten sind identisch.

Du kannst die Seitenkuppeln nicht magnetisieren, aber ich schätze, du kannst das WYSIWYG auf einem moderaten Niveau halten. Interessant sind die Geschütztürme. Für die 3 Fahrgestelle liegen 6 Stück pro Gussrahmen bei, du kannst also einige mit Predatorkanonen und Laserkanonen bauen.

Was die optionalen Teile angeht, so kannst du die Kommandoluken entweder geschlossen bauen und es gibt sogar Panzerkommandanten mit Mk II-Panzerung, die mit zusätzlichen Waffen ausgerüstet sind, und einen Heckenschneider.

Das bedeutet, dass der Volkit-Makro-Saker und die Gravitonkanone als Optionen für die Geschütztürme fehlen, ebenso wie die schweren Flammenwerfer oder Volkit-Kulverins für die Seitenkuppeln und das ist nur die Rede vom Kampfpanzer. Alle Optionen für den Unterstützungspanzer fehlen.

Aber wenden wir uns dem nächsten Panzer zu, dem Sicaran. Ähnlich wie der Predator ist er nicht Teil der ersten Veröffentlichungswelle und derzeit nur über das Starterset erhältlich. Genau wie der Predator besteht er aus einem einzigen Gussrahmen mit zwei Panzern. Zu einem späteren Zeitpunkt wird eine Box mit 4 Panzern für 40 EUR erscheinen. Die Einheitengröße beginnt bei 2 Modellen und kann auf insgesamt 6 aufgerüstet werden.

Dieser Gussrahmen ist erschreckend dünn. Es wäre Platz für mehr Optionen gewesen, und wenn es nur ein weiterer Panzerkommandant wäre. Die Optionen beschränken sich auf eine Zwillings-Accelerator-Autokanone oder ein Omega-Plasma-Array (mit einem neuen Design) für den Turm und Seitenkuppeln mit den gleichen Optionen wie beim Predator, schwere Bolter und Laserkanonen. Das bedeutet, dass uns für die Seitenkuppeln die schweren Flammenwerfer und Volkite-Kulverine fehlen und für die Türme der Arcus-Raketenwerfer, die Punisher-Drehkanone oder die Venator-Variante. Auch hier gilt, sowohl im Gussrahmen als auch in den Regeln.

Genau wie bei den Predatoren bekommst du zwei Sätze Geschütztürme, so dass du sowohl die Autokanone als auch die Plasma-Arrays bauen kannst. Letztere sind neu angeordnet, denn beim alten Design sind die Waffen nach oben gerichtet, während sie im epischen Maßstab nun liegend angeordnet sind. Auch hier gibt es wieder Options für die Seitenkuppeln, in die du Panzerkommandanten einbauen kannst, wenn du willst.

Und ein Maßstabsvergleich der Panzer, die im Starterset enthalten sind. Zusammen mit Showcasebildern der Panzer.

Was den Armeebau angeht, bieten dir die Grundregeln für die Legiones Astartes vier Formationen zur Auswahl: Legion Demi-Company, Legion Garrison Force, Legion Armoured Company und Legion Aerial Assault. Von diesen kann nur eine mit den mitgelieferten Miniaturen richtig gebaut werden. Du kannst eine Legion Demi-Company bauen:

HQ - Legion Command - 25 Points
Support - Dreadnought Talon (4) - 70 Points
Core - Legion Tactical Detachment (4) - 35 Points
- Legion Terminator (2) - 15 Points
- Missile Hvy Launcher (2) - 15 Points
Core - Legion Tactical Detachment (4) - 35 Points
- Assault Marines (2) - 12 Points
- Plasma Tactical Support (2) - 15 Points

Das Problem dabei ist, dass du nur eine Auswahl Kampfpanzer hinzufügen kannst, und sowohl die Predatorstaffel (3) mit 115 Punkten als auch der Sicaran (2) mit 105 Punkten zählen dazu. Für viele Abteilungen wie Vanguard, Light Armour oder Artillerie gibt es derzeit noch keine Einheiten. Wenn man ein Auge auf den Kampfpanzer-Engpass zudrückt, kommst du auf einen Gesamtpunktwert von 442 Punkten. Das ist viel weniger, als der Solar Auxilia zur Verfügung steht. Da die Kontingente der Alliierten auf 30% des Gesamtwertes begrenzt sind, sind die Warhounds mit je 330 Punkten zu teuer, um sie zusammen mit der Demi-Company einzusetzen.

Update: Games Workshop hat im Schnellstarter (der nicht Teil des Kernsets ist, sondern kostenlos von der Warhammer Community heruntergeladen werden kann) eine spezielle Formation namens Legion Astranii Class Augmented Spearhead bereitgestellt, mit der du den Astartes-Inhalt des Kernsets "legal" aufstellen kannst. Darüber hinaus könnte man auch eine Box Kratos schnappen und dann eine Demi-Company und eine Armoured Company aufstellen.

Wie bereits erwähnt, ist die Armeeliste des Hardcover-Regelbuchs im Vergleich zu dem, was wir mit den 30k-Büchern bekommen, etwas begrenzt. In den Regeln der ersten Welle sind enthalten:
Legion Command, Rhinos als Transportoption, Tactical Squads, Support Squads mit Plasma- oder Raketenwerfern, Terminators mit Stormbolter + Power Fists, Assault Marines, Rapier Batteries, Leviathan Siege Dreadnoughts,
Contemptor-Dreadnoughts, Tarantula-Batterien, Deredeo-Dreadnoughts, Predator-Panzer (Kanone, Laserkanone), Sicaran (Omega, Punisher) und Kratos-Schwerpanzer. In einigen Fällen fehlen die bekannten Waffenoptionen. Die meisten Aeronautica-Optionen sind enthalten, d.h. Xiphon Interceptor, Fire Raptor, Storm Eagle und Thunderhawk, haben Regeln.

Das bedeutet, dass eine ziemlich lange Liste von Armeeoptionen für die Astartes fehlt, und einige von ihnen, wie die Land Raiders oder Drop Pods, fühlen sich ziemlich grundlegend an und sind sehr auffällig ausgeschlossen. Wir warten immer noch auf:
Nahkampf-Terminatoren, Zerstörer-Squads, Breacher Squad, Recon Squad, Scout Squad, Drop Pods, Dreadnought Drop Pods, Termite, Seeker, Outrider, Sabre Tanks, Sky-Hunter, Javelins, Land Speeder, Dreadclaw Drop Pod, Predator (Flamestorm Cannon, Plasma, Hvy Conversion, Magna-Melta, Graviton, Volkie, Neutron Blaster), Sicaran Arcus, Sicaran Venator, Land Raider, Vindicator, Land Raider Spartan, Scorpius, Arquitors, Deathstorm Drop Pod, Kharybdis Assault Claw, Cerberus, Typhon, Glaive, Fellblade, Falchion, Sokar Stormbird und Mastodon.

Fazit
Schwierige Sache. Die begrenzten Armeelistenoptionen sind ein ziemlicher Stimmungsdämpfer und die Punkte pro EUR könnten für dieses Spiel ein Problem werden. Die etwa 450 Punkte der Astartes in dieser Box kosten 80 EUR im Einzelhandel. Bei 3.000 Punkten für das Standardspiel bräuchtest du mindestens das Sechsfache des Astartes-Teils dieser Box, um das zu erreichen. Wenn wir uns an den Blood Angels und der Death Guard aus dem White Dwarf-Spielbericht vom letzten Monat orientieren, müsste man aufgrund des begrenzten Zugangs zu Terminatoren allein für diese Veteraneneinheit die Infanterie-Box 6x (!) Mal kaufen, um zwei Einheiten mit insgesamt 12 Basen aufzustellen. Die gezeigten Armeen landeten jeweils in der Größenordnung von 800 bis 900 EUR - und das ist reiner Kunststoff, keine Forge Resin Upgrades. Das fühlt sich ziemlich teuer an.

Aber um das zu relativieren. Die Legiones Astartes Infantry mit zwei Gussrahmen kostet 40 EUR UVP, die Space Marine Battle Group mit einem Gussrahmen kostete 1997 20 DM, was heute 15,84 EUR entsprechen würde (also etwa 32 EUR für die komplette Box). Und da viele der Optionen nur in Metall erhältlich sind, kosteten drei Predatoren 1997 23 DM - 18,22 EUR für den Gussrahmen. Das ist nicht weit von den 20 EUR UVP entfernt, über die wir heute sprechen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es nicht teurer geworden ist, sondern von Anfang an teuer war. Es ist nur eine viel größere Investition im Vergleich zu Adeptus Titanicus, wo die Startersets bereits eine bessere Ausgangsbasis bieten.

Es wird interessant sein zu sehen, wie sich diese Reihe entwickelt. Vor allem, weil die Mk VI-Infanterie-Rüstung nicht jedermanns Sache sein wird, und natürlich, um zu sehen, wie legionsspezifische Upgrades später in das Spiel integriert werden, sowie die vielen Optionen für die Astartes, die noch fehlen, und selbst mit denen, die für die nächste Welle angekündigt sind (vor allem Angriffseinheiten), stelle ich mir vor, dass die Armeelisten auf mehrere Bücher verteilt werden. Für Kampagnen, Missionen usw. kann ich damit leben, aber ich finde es ziemlich ärgerlich, wenn meine Armeeliste über mehrere Bücher verteilt ist.

Das Grundregelwerk enthält Grundregeln für die verschiedenen Astartes-Legionen, und nachdem du deine Loyalität (Verräter/Loyal) gewählt hast, kannst du deine einzelnen Abteilungen frei wählen. Es wäre also kein Problem, eine Sons of Horus Demi-Company mit einer Iron Warrior Garrison Force und einer Death Guard Armoured Company aufzustellen. Oder du stellst die Verbündeten der Belagerung von Terra aus Imperial Fists, White Scars und Blood Angels zusammen.

Das Miniaturendesign selbst ist großartig. Gut passende Modelle mit vielen Details. Die Reinigung einiger der kleineren Teile kann schwierig sein. Das ist also nicht unbedingt das einsteigerfreundlichste System, wenn man zum ersten Mal mit Tabletop in Berührung kommt, und man sollte sich vielleicht eine Uhrmacherschürze zulegen, wenn du mit den Legions Imperialis-Bausätzen hantierst.

Legions Imperialis und The Horus Heresy sind Marken von Games Workshop.

Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.