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Cruel Seas Minensuchboot M1940

Nach dem bei der Royal Navy die Wahl des großen Schiffs auf die Flower Klasse Korvette gefallen ist, musste natürlich ein passendes Gegenstück für die Kriegsmarine gefunden werden. Da wurde es das deutsche Minensuchboot M1940.

Crues Seas - M-Class Minesweeper

Hier stand das Minensuchboot in Konkurrenz mit dem Marinefährprahm (im Grunde ein Landungsboot) und dem Vorpostenboot. Das Landungsschiff wäre jetzt eher was, wen ich darüber nachdenken würde Operation Sealion / Gigant auf Cruel Seas auszuweiten. Und das Vorpostenboot ist als bewaffnetes ziviles Schiff dem Armed Trawler recht ähnlich, erschien mir aber als zu improvisiert um es mit der stolzen britischen Korvette aufzunehmen. Damit war die Wahl ganz deutlich entschieden, der M-Class Minesweeper, das Minensuchboot M1940, sollte es werden.

Das Minensuchboot M1940 war das Standardschiff der Kriegsmarine für diesen Zweck und bildete häufig das Rückrat der Hafenverteidigungsflotillen. Die M1940 Ausführung wurde zwischen 1941 und 1944 etwa 130 mal gefertigt und etwa die Hälfte wurde während des Kriegs versenkt. Das M1940 war der Nachfolger der M1935 Boote, mit vereinfachtem Baumuster, um weniger aufwendig und günstiger hergestellt werden zu können.

Ähnlich wie die Flower-Klasse Korvetten wurden sie neben der Minenräumung auch gegen Uboote eingesetzt. Dabei wurde das Minensuchboot in den nordeuropäischen Gewässern von der Atlantikküste, Nordsee und europäischem Nordmeer bis zur Ostsee eingesetzt. Besonderheit der M1940 Schiffe; sie wurden mit Kohle befeuert anstelle mit Heizöl. Nach dem Krieg wurden die verbleibenden schiffe dem Deutsche Minenräumdienst unterstellt.

Warlord Games bietet das M1940 Minensuchboot als Bausatz im 1:300 Maßstab an, gegossen in Resin und Zinn. Aufgrund der Größe kommt es in der großen "Reinforcements" Packung (die wie eine Munitionskiste gestaltet ist) und der Preis liegt bei 27,50 GBP. Das Schiff kommt ohne Bauanleitung und man benötigt die Produktbilder zum Zusammenbau. Hier ist der Onlineshop leider recht sparsam und genügt sich mit einem einzigen Bild.

Crues Seas - M-Class Minesweeper

In der Packung ist die Resinhülle des Schiffs in Luftpolsterfolie gewickelt und die Zinnteile in einem separaten Druckverschlussbeutel. Das Minensuchboot kommt mit einem Flaggenbogen der Kriegsmarine, einem Datenblatt, Kielmarkern und kleinem Bogen mit Markern. Obwohl man hier nur einen Satz benötigen würde, ist die Box reichhaltig ausgestattet was das Zubehör angeht.

Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper

Der Schiffsrumpf ist als ein einziges, massives Resinstück gegossen. Die Angussstellen müssen noch abgeschliffen werden und die leichte Wölbung der Unterseite wurde mit heißem Wasser behoben. Resin muss im Vorfeld noch kurz aufbereitet werden. Es empfiehlt sich das Resin mit lauwarmen Seifenwasser abzuwaschen um etwaige Trennmittelreste zu entfernen. Sollte euer Schiff nicht gerade auf der Tischoberfläche liegen, hilft ein kurzes Bad in heißem Wasser um es in Form zu bringen (und dann wieder in kaltem Wasser abkühlen). Normalerweise legt Warlord Games einen kleinen Flyer dazu, in dem diese Schritte bzw. der Umgang mit Resin erläutert wird und da wäre hier hilfreich dem Kunden das an die Hand zu geben.

Wie auch schon bei der Korvette, zahlreiche Details auf dem Deck, gut umgesetzt und bringt die Größe des Modells trotz des kleinen Maßstabs gut herüber.

Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper
Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper

Vor dem Kleben solltet ihr eine Passprobe der Einzelteile machen, für den Fall dass die Auffassung noch aufgebohrt werden soll oder das Einzelteil angefeilt werden muss. Der Zusammenbau mancher Teile war etwas schwierig, da das Produktbild das Schiff nur von Backbord zeigt. So kann man den Kran / Hebewerk für das Beiboot nur bedingt erkennen. Aber ich hoffe die Bilder in der Review helfen beim Zusammenbau. Auf die Brücke habe ich zudem einen Streifen der Besatzung geklebt.

Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper

Wie auch die Flower Klasse Korvette kommt das Minensuchboot mit zwei Flaggen und drei Streifen Besatzung von denen einer zum Einsatz kam.

Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper

Hier der Größenvergleich des M1940 neben Frachtschiff und Korvette. Achtet bitte darauf, dass die Korvette im 1:350 gehalten ist und eigentlich 2 cm länger und etwas breiter wäre. Die Proportionen ähnlich denen der Schnellboote, schlanke aber lange Schiffe.

Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper

Und der fertiggestellte Kahn aus unterschiedlichen Winkeln.

Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper Crues Seas - M-Class Minesweeper

Fazit
Ich hatte es bereits bei der Korvette geschrieben, ich war Anfangs über das Preisband überrascht. Besonders wenn man hier den Vergleich zu den R-Booten oder Fairmiles zieht, wirkt es im ersten Moment etwas teuer, aber die großen Schiffe sind eben sehr groß. Die Qualität des Guss weiß zu überzeugen, gut ausgeprägte und saubere Details. Eine Bauanleitung wäre hilfreich, oder zumindest ein paar mehr Produktbilder zur Orientierung.

Die Größe ist aber auch etwas, das man im Blick haben sollte. Wer wirklich mehr den Fokus auf den Küstengefechten hat, der sollte die Größe und den Platz den die Schiffe auf dem Spielfeld benötigen im Blick haben. Evtl. ist auch der Doppelblister R-23 Boote eher was für euch. Dennoch ein solches Flaggschiff bildet einen tollen Mittelpunkt der eigenen Flotte und ist dann eher was für die größeren Schlachten. Immerhin ist die Länge knapp ein Sechstel eines normalen 1,20 x 1,20 Spieltisch.

Das Minensuchboot hat in Cruel Seas imposante 105 Hüllenpunkte und gilt als großes Gefährt, was es auch zu einem beliebten Ziel für Torpedos und konzentriertes Feuer macht. Aber man sollte nicht den Fehler machen und das Minensuchboot unterschätzen, insbesondere wenn es erst einmal am Feind vorbei gezogen ist und die Feuerwinkel sich öffnen und überlappen, ist das kombinierte Feuer der 20mm, 37mm und 3" Geschütze verheerend.

Für weitere Informationen zu den Küstenflotten der Kriegsmarine, empfehle ich den Osprey-Band New Vanguard #151.

Cruel Seas ist eine Marke von Warlord Games und wird in Deutschland u.a. über Radaddel vertrieben.

Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

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Autor Info's mit anzeigen Dennis B.

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