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2Dez/180

Inq28 – eine Vorstellung

Ich habe auf dem Blog mehrfach über meine Begeisterung für Inq28 geschrieben, nicht nur in den Artikeln, sondern teils auch in den Reviews und da der Begriff nicht jedem geläufig ist, möchte ich die Bedeutung und den Ursprung erläutern.

Inq28 ist kurz für Inquisitor 28, also Inquisitor im 28mm Maßstab. Inquisitor war ein Miniaturenspiel mit Rollenspielelementen, welches 2001 von der Games Workshop Tochter Specialist Games veröffentlicht wurde. Specialist Games war eine Ausgründung, die als "Regenschirm" die Nebensysteme von GW wie z.B. Blood Bowl, Necromunda oder Epic, unter sich vereinte. Inquisitor wurde allerdings im 54mm Maßstab veröffentlicht und stellte die einzelnen Charaktere sehr stark in den Vordergrund. Zu Inquisitor wurde ein Softcover Regelwerk veröffentlicht, welches häufig als Starterset mit zwei Miniaturen im 54mm Maßstab und einem Paar W8 Würfeln angeboten wurde. Um euch ein besseres Bild des Maßstabs zu geben, hier ein kleiner Vergleich von Artemis und einem imperialen Soldaten neben vergleichbaren Modellen im 28mm Maßstab. Der 28mm Artemis ist eine Umbaute von mir aus 2011, lange bevor ein offizielles Modell 2016 mit Death Watch Overkill erschienen ist.

Inquisitor Rulebook Inquisitor - 54 vs 28mm Scale Inquisitor - 54 vs 28mm Scale

Da sich Inquisitor nicht wirklich mit Punktwerten befasste und es sich empfahl einen Spielleiter einzusetzen, hat es sich stark auf das Rollenspiel und die erzählerische Komponente verlassen, und war daher eher nicht kompetitiv ausgelegt. Der 54mm Maßstab eröffnete natürlich neue Möglichkeiten, war aber auch gleichzeitig das größte Problem, da man fast komplett neues Gelände benötigte, was mit dem Maßstab auch funktioniert. Da das Regelwerk Unmengen an großartigen Zeichnungen und Illustrationen abdeckte und die meisten Spieler sowieso schon Warhammer-Spieler waren mit dem entsprechendem Fundus an Miniaturen, blieb man bei der Idee, aber setzte das Regelwerk im bereits erhältlichen 28mm Maßstab um. Daher also Inquisitor 28, oder kurz Inq28.

Und manche blieben auch nicht beim Inquisitor Regelwerk, sondern verwendeten die alten Necromunda Regeln oder andere, die sie als passend empfanden. Dabei ist es wichtig hervorzuheben, Inq28 ist nicht ein spezifisches Regelwerk, innerhalb der Szene werden unterschiedliche Regelwerke verwendet, abhängig von den Bedürfnissen und Vorlieben der jeweiligen Spielergruppe. Und Games Workshop, oder besser gesagt Fanatic Press und Specialist Games haben unzählige Seiten an Zusatzinhalten für die Nebensysteme herausgebracht, was für Spieler von Necromunda und Inquisitor ein sehr breiter Fundus für Ideen und Möglichkeiten darstellt(e). Damit gibt es die Optionen auf noch exotischere Charaktere und die eigene Kreativität an die Grenzen und darüber hinaus zu bewegen.

Necromunda Rulebooks Citadel Journal Fanatic Magazin

Da Inq28 insgesamt ein so breites Thema ist, kann man es unmöglich in nur einem Artikel zusammenfassen, weshalb das hier wirklich nur eine erste Vorstellung ist, auf die weitere Beiträge folgen werden, mit möglichen Regelwerken, Referenzen, Links zu Foren und Künstlern, welche die Inq28 Szene prägen.

Inquisitor Banden umfassen häufig etwa 3-5 Charaktere, das ist also selbst für ein Skirmish eine niedrige Anzahl an Modellen. In Inquisitor bauen sich diese Banden um einen Protagonisten herum auf. Wie der Name es schon preis gibt, häufig eben einen Inquisitor oder eine ähnlich präsente Person, die Andere dazu anregt ihm zu folgen. Dabei setzt sich das Gefolge aus allen möglichen Charakteren / Archetypen zusammen, die im Hintergrund des Warhammer 40.000 Universums gefunden werden können. Dabei ist der Fundus auch deutlich tiefer, als nur die Regelwerke und Codices, hier werden auch die Romane, Hörbücher und Citadel Journals usw. als Anregung herbeigezogen. Daher könnte sich eure kleine Inq28 Truppe um einen Inquisitor des Ordo Hereticus, Xenos oder Malleus versammeln. Der Puritaner oder Radikaler ist, wodurch sich die Wahl seiner Mittel und die Personen mit denen er sich um gibt, strikt an die Gesetze des Imperiums gehalten sind, oder denen zielorientiert jedes Mittel recht ist. Aber vielleicht ist eure Bande auch gar nicht um einen Inquisitor herum aufgebaut, sondern einen Rogue Trader mit seiner Besatzung, einem imperialen Agenten niedrigerem Rangs auf geheimer Mission, einem Demagogen der dunklen Götter, dem Leiter eines Kults oder irgendeinem imperialen Adeligen, der zu viel Geld hat.

Um euch ein paar Ideen für Inq28 Banden zu geben, habe ich meine recht umfangreiche Sammlung an Old- und Midhammer 40.000 Modellen genutzt und hier zwei Banden exemplarisch zusammengestellt.

Links haben wir einen aus einem Primaris Psyker umgebauten Inquisitor, der am Aussehen des älteren Eisenhorn angelehnt ist. Er wird von einem Necromunda Söldner begleitet, einem imperialen Agenten der Proben sammelt (das Modell stammt auf der alten 40k Grundbox Kampf um Macragge), einem Flagellanten und einem Metahumanoiden Ratling Scharfschützen.

Auf der rechten Seite dann einen Adeptus Mechanicus Helden mit Energieaxt aus Rogue Trader Zeiten, ebenfalls begleitet von einem Necromunda Söldner, einem alten Servitor und einem umgebauten Cadianer Karskin für etwas zusätzliche Feuerkraft.

Inq28 - Warband Inq28 - Warband

Man kann aber auch aus den kürzlich veröffentlichten Spielsets ein paar taugende Inq28 Banden aufstellen, wie z.B. aus Kill Team Rogue Trader. Elucia Vhane, mit zwei ihrer Voidmen, einem Hund und einer Todeskult Assassine.

Inq28 - Warband

Oder um mal etwas zu zeigen, was nicht "loyal" ist, hier Anhänger der Chaosgötter. Einer der Rogue Psykers aus Blackstone Fortress, mit einem Chaoskultisten, einem Traitor Guardsman, einem Poxwalker und einem mit Teilen der Ork Bosse umgebauten Blightking, der als meta-humanoider Pit Slave / Gladiator durchgeht.

Inq28 - Warband

Eine weitere Bande um ein Modell aus Blackstone Fortress, sind diese Abgesandten eines der Imperialen Navigatorenhäuser, den Navis Nobile. Mit einem Bullgryn und einem Imperialen Soldat als Leibwache.

Inq28 - Warband

Und diese Beispiele sind jetzt eher am "regulären" Ende des Spektrums, ohne den Blanche / Blanchitsu Stil, der häufig in Inq28 zu finden ist, anzuschneiden. Aber das ist ein Thema für einen weiteren Beitrag. Ich wollte euch hier nur eine erste Idee geben, was Inq28 ist, eine kleine Truppe mit eigener Motivation, die eine Geschichte zu erzählen hat und dabei den breiten Hintergrund des Grim-Dark als Leinwand hat. Stellt euch daher darauf ein, dass diese Reihe bald fortgesetzt wird, darunter auch mit den Vorstellungen der Communities und Webseiten, welche ein paar der interessantesten Projekte innerhalb des Inq28 Subgenres beheimaten.

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Autor Info's mit anzeigen Dennis B.

veröffentlicht unter: Allgemein Kommentar schreiben
Kommentare (0) Trackbacks (0)
  1. Hey, wird die Artikelreihe wirklich mal fortgesetzt? Würde mich sehr über mehr Infos freuen, gerade dein Einstiegsartikel ist sehr lesenswert. Das zusammentragen von Inspirationsquellen ist etwas mühsam weil da scheinbar viel verstreut ist (manche sind auf Tumblr, andere auf Instagram, wieder andere auf FB usw.). Bin dank dem 28 Mag auf die Szene aufmerksam geworden und brauch mehr Futter 🙂

  2. Ja, das wird fortgeführt, als Teil des erweiterten Necromunda Projekt / Inventur die jetzt vorgestellt wird in den kommenden Tagen und Wochen.

  3. Da freu ich mich aber sehr 🙂


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